Rezension: „Das dreizehnte Kind“ von Erin A. Craig
- Sabrina

- vor 4 Tagen
- 2 Min. Lesezeit
Manche Geschichten fühlen sich einfach gut an, man weiß nicht so recht was einen erwartet, aber am Ende fühlt es sich einfach gut an. Das dreizehnte Kind von Erin A. Craig ist genau so ein Buch: düster, märchenhaft und tiefgründig.

Im Mittelpunkt steht Hazel, die als dreizehntes Kind in eine sehr arme Familie hineingeboren wird. Schon früh wird klar, dass ihr Schicksal ein besonderes ist: Ihr Pate ist niemand Geringeres als der Tod persönlich. Er nimmt Hazel unter seine Obhut und bildet sie zur besten Heilerin aus – einer Heilerin, die Leben retten kann, aber immer weiß, welchen Preis das kostet.
Als der König schwer erkrankt, gerät Hazels Welt aus dem Gleichgewicht. Plötzlich steht sie vor Entscheidungen, die weit über einzelne Schicksale hinausgehen. Entscheidungen über Leben und Tod, über Pflicht, Moral und den eigenen Willen. An ihrer Seite befindet sich ausgerechnet der Prinz, den sie eigentlich überhaupt nicht leiden kann. Eine Konstellation, die für zusätzliche Spannung sorgt und der Geschichte eine emotionale Tiefe verleiht.
Die Autorin erzählt die Geschichte in einer sehr märchenhaften, fast zeitlosen Sprache, die perfekt zur düsteren Atmosphäre passt. Alles fühlt sich ein wenig entrückt an, wie ein altes Märchen, das man am Kamin erzählt bekommt, nur mit deutlich komplexeren moralischen Fragen. Ich habe diesen Stil unglaublich gemocht, weil er der Geschichte Raum gibt, zu wirken und nachzuhallen.
Besonders angesprochen haben mich die Themen rund um Entscheidungen über Leben und Tod. Geschichten, die sich genau damit beschäftigen, regen mich immer sehr zum Nachdenken an. Auch hier wurde ich immer wieder damit konfrontiert, mich selbst zu fragen: Was wäre richtig? Und gibt es überhaupt eine richtige Entscheidung?
Das Ende kam für mich völlig unerwartet. Ich habe damit wirklich nicht gerechnet. Ja, es bleiben tatsächlich ein paar Fragen offen, aber überraschenderweise hat mich das nicht gestört. Im Gegenteil: Es passt zur Geschichte, zu ihrem märchenhaften Charakter und zu den Themen, die sie verhandelt. Nicht alles muss auserzählt werden, um Wirkung zu entfalten.
Das dreizehnte Kind ist für mich eine besondere, nachdenklich stimmende Geschichte, die noch lange im Kopf bleibt. Düster, schön und emotional – ein Buch, das zeigt, wie kraftvoll Märchen sein können, wenn sie sich trauen, schwierige Fragen zu stellen. 📚✨
Rezension Das dreizehnte Kind






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